Montag, 25. Februar 2013

Lesenswert: Metaphysik der Röhren (Rezension)

Titel: Metaphysik der Röhren
Original: Métaphysique des tubes
Autor: Amélie Nothomb
Taschenbuch, 160 Seiten
Erschienen: 2000, in Deutschland: 2002


Metaphysik der Röhren (Amélie Nothomb)

Inhalt / Buchrücken:
"Bis sie zweieinhalb Jahre alt ist, empfindet sich Amélie als Röhre – als Speiseröhre, die sich füllt und wieder leert. Doch dann reist ihre Großmutter aus Belgien an und bringt ihr weiße Schokolade. Die ist süß. Die ist gut. Von nun an gibt es Werte. Und einen Sinn. Amélie ist mit einem Schlag aufgewacht. Kapriziös und neugierig macht sie sich auf die Erkundung der Welt, die sie umgibt, entdeckt dabei die Sprache, die Natur, die menschlichen Leidenschaften und die Geschichten, die sie von ihrer japanischen Kinderfrau erzählt bekommt. Sie läßt sich vergöttern – bis der Tag ihres dritten Geburtstags kommt, der Tag der Vertreibung aus dem Paradies."

1. Satz:
"Am Anfang war das Nichts."

Meine Rezension:

Warum habe ich das Buch gekauft?
Durch "Naokos Lächeln" und "Die Geisha" bin ich auf die japanische Literatur aufmerksam geworden und habe nach weiteren Büchern gesucht, die in Japan spielen.
Wovon handelt das Buch?
Amélie ist die Tochter eines belgischen Konsuls, der in Osaka/Japan arbeitet. Von Geburt an fühlt sich Amélie als Röhre, als Pflanze und auch als Gott! Das ändert sich, als sie mit zweieinhalbjahren von ihrer Oma weiße belgische Schokolade geschenkt bekommt. Sie macht sich Gedanken über ihre ersten Worte, die sie sagen wird, obwohl sie schon sprechen kann. Sie versteht sogar ihr japanisches Kindermädchen. Sie stellt fest, dass sie auch schon lesen kann, sagt es aber keinem. Im weiteren Verlauf wird erzählt, wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt. Ihre erste Begegnung mit einem Staubsauger drückt sie z. B. so aus: "Der Apparat verschluckte die ihm begegnete materielle Realität und machte sie inexistent." An ihrem dritten Geburtstag kommt es zu einem tragischen "Unfall" ...
Was hat mir gefallen? Was gibt es zu kritisieren?
Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch. Insbesondere die ersten Kapitel, in der Amélie sich als Röhre fühlt, sind etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe mich gefragt, ob das wohl das ganze Buch so weiter geht. Zum Glück nicht. Es folgt der interessanteste Teil, in dem dargestellt wird, wie sie die Menschen und die Welt sieht, und das ist nicht die Sicht eines zweijährigen "normalen" Mädchens. Dann folgen einige Geschichten bzw. Erlebnisse, die ich nicht sonderlich interessant fand. Zum Schluss wird es dann aber noch einmal spannend...
Fazit: 

Das Buch hat mich nicht in allen Phasen überzeugen können: erst verwirrend, dann interessant, danach teilweise etwas langweilig und zum Schluss spannend.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

Autorin:
Amélie Nothomb (Fabienne-Claire), die am 9.7.66 in Kōbe (Japan) geboren wurde, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten in Japan und China verbracht. Sie hat Romanistik studiert und lebt zur Zeit in Brüssel.

Links:
Amazon: Metaphysik der Röhren
Wikipedia: Amélie Nothomb

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